Abend in Skåne
The park is high. As from a house
I step out into the waning light, into
The open and the evening. Into the wind—
The same wind that stirs the clouds,
The bright rivers, and the windmills
Slowly turning at the edge of the heavens.
Now, I too am an object in His hand;
The smallest under these skies. Look:
Is that one sky?
Blue—bright, holy—
Through which pure clouds ceaselessly pour;
And under it, all is white and passing on;
And above it, a great curtain of grey,
Red welling through it as in counterpoint;
And over all, the silent, broken rays
Of the sinking sun.
Wonderful structure—
Moving of itself and in itself sustained,
Projecting figures, giant’s wings, furrows
And high ridges at the feet of the first stars,
And suddenly, there:—a gateway, so distant
That perhaps only the birds have known it.
Abend in Skåne
Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus
tret ich aus seiner Dämmerung heraus
in Ebene und Abend. In den Wind,
denselben Wind, den auch die Wolken fühlen,
die hellen Flüsse und die Flügelmühlen,
die langsam mahlend stehn am Himmelsrand.
Jetzt bin auch ich ein Ding in seiner Hand,
das kleinste unter diesen Himmeln. – Schau:
Ist das ein Himmel?:
Selig lichtes Blau,
in das sich immer reinere Wolken drängen,
und drunter alle Weiß in Übergängen,
und drüber jenes dünne große Grau,
warmwallend wie auf roter Untermalung,
und über allem diese stille Strahlung
sinkender Sonne.
Wunderlicher Bau,
in sich bewegt und von sich selbst gehalten,
Gestalten bildend, Riesenflügel, Falten
und Hochgebirge vor den ersten Sternen
und plötzlich, da: Ein Tor in solche Fernen,
wie sie vielleicht nur Vögel kennen …
Du, Nachbar Gott
God, my dear neighbour—when, oftentimes,
I knock loudly and disturb you in the night,
It is because I seldom hear you breathing,
Yet I know you are alone in your room, and
There is no-one there to give what you might
Need, to place a glass of water in your hands.
I listen always. Give me some small sign.
I am right here.
There is, by chance, only a thin wall
Between us. With one word only from your
Mouth or from mine, it might collapse
Without a sound.
It is composed of your images,
That stand in place of you like names.
When the light in me finally burns down—
Light only, by which I have known you—
It will adorn your doorway with its embers.
My consciousness, grown errant, waning,
Will know then that it cannot travel home.
Du, Nachbar Gott
Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manches Mal
in langer Nacht mit hartem Klopfen störe, –
so ists, weil ich dich selten atmen höre
und weiß: Du bist allein im Saal.
Und wenn du etwas brauchst, ist keiner da,
um deinem Tasten einen Trank zu reichen:
ich horche immer. Gib ein kleines Zeichen.
Ich bin ganz nah.
Nur eine schmale Wand ist zwischen uns,
durch Zufall; denn es könnte sein:
ein Rufen deines oder meines Munds –
und sie bricht ein
ganz ohne Lärm und Laut.
Aus deinen Bildern ist sie aufgebaut.
Und deine Bilder stehn vor dir wie Namen.
Und wenn einmal in mir das Licht entbrennt,
mit welchem meine Tiefe dich erkennt,
vergeudet sichs als Glanz auf ihren Rahmen.
Und meine Sinne, welche schnell erlahmen,
sind ohne Heimat und von dir getrennt.
Wie der Wächter
A watchman in the wine country
Watches before his hut.
So, Lord, I am in your keeping,
I am night, Lord, of your night.
Vineyards, pasture, old orchards,
Fields, yielding year on year,
Fig trees that bring forth fruit
From ground as tough as marble;
Scent from your great branches.
You ask not if I am watchful.
I have no fear : I lie, thick as amber,
As your depths climb quietly past me.
Wie der Wächter
Wie der Wächter in den Weingeländen
seine Hütte hat und wacht,
bin ich Hütte, Herr, in deinen Händen
und bin Nacht, o Herr, von deiner Nacht.
Weinberg, Weide, alter Apfelgarten,
Acker, der kein Frühjahr überschlägt,
Feigenbaum, der auch im marmorharten
Grunde hundert Früchte trägt:
Duft geht aus aus deinen runden Zweigen.
Und du fragst nicht, ob ich wachsam sei;
furchtlos, aufgelöst in Säften, steigen
deine Tiefen still an mir vorbei.